Startup Businessplan
Startups nehmen in der Gründerszene weiterhin an Bedeutung zu. Ganz gleich ob im produzierenden Gewerbe, in Handel und Verkehr, im Dienstleistungssektor, in Forschung und Lehre oder in administrativen Bereichen, um nur einige zu nennen. Bezogen auf den “Start-Up” Status haben Gründer im Vorfeld so einige Besonderheiten zu beachten. Vor allem in Bezug auf den Businessplan des Startups.
Im nachfolgenden Interview: Charakteristiken des Businessplans für ein Tech-Startup.
Vermehrt wird propagiert, dass der Startup Businessplan vom Geschäftsmodell abgelöst wird, weil er dynamischen Gründern wertvolle Zeit raubt. Inhaltlich ist das Geschäftsmodell eine “Lean-Version” des Businessplans. Immer aber steht am Anfang eine Geschäftsidee mit:
– Darstellung des Kundennutzens
– wer für das Produkt oder die Dienstleistung zahlen wird
– Anfertigung einer (kurzen) Marktanalyse und einem Finanzierungsplan
– Großes Plus: Eine gute Startup-Story
Folgend geben wir Ihnen, wenn Sie den Businessplan für Ihr Startup selbst schreiben wollen, Tipps an die Hand, mit denen Sie Ihren Plan im richtigen Format und mit nachvollziehbarem Inhalt anfertigen können. Schließlich schreiben Sie hier über die Möglichkeit, wie Sie und Ihre Finanziers in Zukunft richtig Geld verdienen können. Den entsprechend hohen Erwartungen an Ihr Konzept und somit auch an Ihren Start-Up Businessplan müssen Sie von Anfang an entsprechen. Dabei Ist Ihre Selbstdarstellung als “Start-Up-Gründer” genauso wichtig wie die Darstellung der angestrebten Gründung.
Selbstmarketing plus Produkt- bzw. Dienstleistungsmarketing müssen somit eine Symbiose ergeben, und Sie müssen bei den Kreditgesprächen die richtigen Antworten geben. Deshalb sei an dieser Stelle bereits von der “Eins-zu-Eins” Übernahme so genannter Gründertools im Online-Bereich gewarnt. Diese sind bei Entscheidern (Investoren bzw. Kapitalgeber) bekannt. Lassen Sie uns darum nun ohne Umschweife in die Systematik eintauchen, damit Ihr Start Up Businessplan zum Erfolg führt.
Start-Up Businessplan Tipp 1: Eigenes Bewusstsein schärfen
Der Startup-Businessplan ist Ihr schriftliches Dokument Nummer Eins, in dem Sie das Konzept des Unternehmens, das Sie neu gründen wollen, ausführlich beschreiben. Gerade bei Startups sollte er ein lebendiges Konzept sein und ständig erweitert und gepflegt werden. Pivot für Pivot, Phase für Phase.
Start-Up Businessplan Tipp 2: Ihre Adressaten für Ihr Gründungsvorhaben
Vom Grundsatz her bedient der Businessplan zwei Adressaten. Zum einen den Gründer, damit er im Vorfeld eine systematische Analyse seiner Geschäftsidee vornehmen kann. Die weiteren Adressaten sind die potentiellen Investoren bzw. Kapitalgeber. Sie erhalten für den Businessplan meist direkt ein Beteiligungsangebot. Deshalb muss der Plan umfangreiche Informationen zum Gründer bzw. den Gründern enthalten und natürlich über das Geschäftsmodell und die Finanzplanung informieren. Dabei können Sie auch bestimmte Punkte je nach Investor besonders hervorheben, auch wenn es zusätzlich um Förderprogramme, Businessplan-Wettbewerbe und Akzelerator-Zutritt geht. Machen Sie keine halben Sachen.
Start-Up Businessplan Tipp 3: Die Gliederung
1. Die Executive Summary (Kurze Zusammenfassung) mit persönlichen Daten über die Gründerperson /-en. Dazu gehören insbesondere bei jungen Startups:
– welche Studiengänge wurden belegt
– liegen bereits praktische Erfahrungen vor
– wie sieht es ggf. mit Auslandserfahrungen und fundierten Fremdsprachenkenntnissen aus (wenn erforderlich)
– liegen bereits Spezialisierungen vor (Expertenstatus?)
– gibt es Referenzen
Auch die so genannten “Smart Tools” sollten nicht vergessen werden.
Dazu können gehören:
– kommunikative Fähigkeiten
– charakterliche Eigenschaften (Durchsetzungsvermögen, stressfähig (behält Ruhe und Übersicht auch in hektischen Zeiten)
– Teamplayer
– Entscheider
Die geschickte Vermarktung der eigenen Person, der eigenen Persönlichkeit gibt potentiellen Kapitalgebern und Investoren einen Einblick in Ihre persönlichen Fähigkeiten. Und die sind mindestens genauso wichtig wie die fachlichen Kompetenzen.
2. Darstellung der Produkt- bzw. Serviceidee
Gerade bei technischen Lösungen schön detailliert: Was genau wird angeboten? Im produzierenden Gewerbe sollte auf die einzelnen Produktionsprozesse eingegangen werden. Ein überzeugendes Produkt ist für ein Startup absolut essentiell.
3. Kundenbeschreibung sowie Marketingplanung
Für wen (Abnehmer bzw. Nutzer) ist die Entwicklung, das Produkt, die Dienstleistung von Nutzen? Welche Marketingstrategie soll verfolgt werden?
4. Die Konkurrenz beschreiben
– Größenordnung
– Etablierung am Markt (in Jahren plus Marktvolumen)
– Preisniveau
5. Die Einkaufs- und Produktionsplanung darstellen
– Beschaffungswege darlegen
– Produktionsschritte erklären
– Darlegung der jeweiligen Kosten
6. Die Standort- und Rechtsformwahl darstellen
– Begründung für den gewählten Standort oder die zur Wahl stehenden Standorte klar herausarbeiten
– welche Geschäftsform soll gewählt werden (Begründung detailliert darlegen)
7. Die Finanzplanung
– Einbringung von Eigenkapital in Form von Wirtschaftsgütern und/oder Barvermögen
– Kapitalbedarf
– Kapitalerwartung
8. Anhang
Fügen Sie relevante Statistiken, Bewertungen, Test- und Erfahrungsberichte usw. Ihrem Start Up Businessplan bei, wenn Sie der weiteren Information dienlich sind.
Start-Up Businessplan Tipp 4: Die Finanzplanung
In der Finanzplanung werden alle zuvor erörterten Einzelplanungen zusammengeführt, wodurch der Hauptteil des Businessplans abgeschlossen wird.
Zur Finanzplanung gehören:
– Abschätzung der Kosten und Erlöse
– periodische Berechnung des daraus sich ergebenden Gewinns
Aus der Schlüssigkeit dieser Gewinnplanung ergibt sich für Kapitalgeber bzw. Investoren, ob der Gründer fundierte Kenntnisse über die Produktpreise, die Absatzmengen und alle weiteren Kosten besitzt.
Ferner ist zu erkennen, ob das Unternehmen aufgrund dauerhafter Gewinne (Erlöse übersteigen die Kosten) tragfähig ist.
Mindestens genauso wichtig wie die Gewinnplanung ist die Kapitalbedarfsplanung und die Liquiditätsplanung.
Zur Kapitalbedarfsplanung gehören:
– der Betriebsmittelbedarf
– der Investitionsbedarf
– die erforderliche Kapitalreserve
Die Liquiditätsplanung wird aus den Teilplanungen des Businessplans abgeleitet. Diese Planung ist deshalb erforderlich, weil nicht zu jedem Zeitpunkt künftige Auszahlungen von ausreichenden Einzahlungen abgedeckt sein werden.
Start-Up Businessplan Tipp 5: Die Risikoanalyse
In diesem Abschnitt werden die größten Risiken dargestellt, mit denen unter Umständen zu rechnen ist. Ferner wird erörtert, welche Auslegungen in den getätigten Finanzrechnungen als besonders sensitiv gelten und deshalb zu anderen Ergebnissen führen können.
Erstellen Sie zur Verdeutlichung einige Szenarien, in denen aber auch auf Ausstiegsmöglichkeiten hingewiesen wird.
Start-Up Businessplan Tipp 6: Die formale Ausgestaltung
Der Businessplan muss die Vorstellungskraft der Kapitalgeber und Investoren wecken und Sie gleichzeitig an die Idee und deren Umsetzung fesseln.
Es muss erkennbar sein, dass der Gründer sein Geschäft versteht, dass Risiken und Chancen gleichermaßen erkannt werden.
Kompetenz und Entschlossenheit müssen gleichermaßen in ihrer umfassenden Präsenz sichtbar und nachvollziehbar sein.
Schreiben Sie soviel wie nötig aber so kurz wie möglich. 25 bis 30 Seiten plus 10 bis 15 Seiten Anhang gelten im Normalfall als das Maximum.
Mit diesen Teilschritten als Information für die Erstellung Ihres Businessplans wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.